Bei den Enten

Bei den Enten

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E rinnern Sie sich noch an das Jahr 2002? Bei uns in der Gegend war es das Schneckenjahr schlechthin. Ferramol wurde nur in großen Gebinden gekauft und trotzdem kam kein Keimling über das Zwei-Blatt-Stadium heraus. Wie viele andere hörte auch ich in dieser schweren Gartenzeit von Laufenten, die als die biologische Waffe gegen Schnecken schlechthin galten.
Über diese Art der Beweggründe zur Anschaffung von Tieren kann man sicherlich streiten, Tatsache ist, daß die Enten mich mittlerweile so faszinieren, daß ich sie auch ohne Schneckenplage jederzeit wieder anschaffen würde.
A ber zum Anfang. Nachdem die Anschaffung beschlossen und abgesegnet war, fing ich an, die Haltung zu planen. Eine große Hilfe war dabei die Laufenten-Seite von Bruno Stubenrauch mit FAQ und einem Forum, in dem man weiterführende Fragen stellen kann. Mittlerweile gibt es auch einen Ratgeber zur Haltung von Bjoern, der ständig erweitert wird und der mittlerweile auch als Buch käuflich zu erwerben ist. Eine Pflichtlektüre für jeden potentiellen Laufihalter. Von demselben Autor ist aktuell erschien "Ente, Gans & Co.", meines Erachtens empfehlenswert für alle (besonders angehende) Wassergeflügelhalter. Zu beziehen über den Buchhandel (ISBN 3702010610) oder direkt beim Autor.
Ganz aktuell entsteht gerade der Zentralverband europäischer Laufentenhalter. Diese Seite sollte sich jeder in Ruhe ansehen.
I m Juni war es dann endlich so weit, drei junge Laufenten zogen bei uns ein. Die panikmässige Reaktion auf jede Annährung gab sich nach einigen Tagen und im Laufe des Sommers wurde Meter für Meter zu dritt der Garten erobert, die Entenpatroille ist immer geschlossen unterwegs. Wehe, einer verliert den Anschluß, man wundert sich, welche Lautstärke diese zierlichen Quaker entwickeln können.
Ach ja - und Schnecken vertilgen sie wirklich, wo immer sie sie erwischen.
D amit die Enten den ganzen Tag freien Zugang zum Rest des Grundstücks haben, die Hühner, mit denen sie zusammen nächtigen, aber im Gehege bleiben, wurde ein Planschbecken mittig unter den Zaun gesetzt. Die Enten tauchen unter dem Zaum durch und gehen auf Streife.
Als ich das 500-Liter-Becken damals sah, kam es mir sehr groß vor. Heute muß ich gestehen, für drei ausgewachsene Enten war es ein Witz. Es ist dann zur Übergangslösung bis zum Bau eines richtigen Teiches deklariert worden. Die Bauarbeiten begannen im April 2003 und mittlerweile tummelt sich das Entenpack auf 12 Kubikmeter Wasser... Übertrieben für drei Enten? Da fragen Sie mal die Quaker ;-).
O ktober 2004 stellte sich unerwartet ein Gast ein, der WuzGarden offensichtlich mit einem natürlichen Biotop verwechselte. Zwei Wochen lang leistete eine Stockente den Laufis Gesellschaft, wurde zu meinem Erstaunen (der Erpel kann zuweilen ein Biest sein, die Hühner haben eine Menge Respekt) akzeptiert und zog dann gemästet für den Winter wieder von dannen.
Obwohl wir wußten, daß es nur eine Stippvisite war, haben wir "die Dicke" vemißt. Mal sehen, vielleicht wird WuzGarden 2005 ja um eine Spezies erweitert. Zwerggänse wären nett...
Z war brachte das Jahr 2005 keine Zwerggänse, dafür aber die "Clowns". Eine unserer Damen verunfallte leider während Bauarbeiten und so zogen zwei rehbraun-weiß-gescheckte Jungmädels hier ein.
In den ersten 14 Tagen hatten sie es nicht leicht: Häufige Verfolgung durch den Erpel machten aus recht zutraulichen Tierchen Nervenbündel und ließ mich Kochrezepte für Alterpel sammeln...
Zu allem Überfluss kam in unserem Landkreis auch noch ein Aufstallunsgebot und mir graute vor dem, was passieren würde, wenn die Clowns nur noch ein 50qm-Gehege zum Ausweichen hätten. Entgegen meiner Befürchtungen ging aber alles gut, der Erpel benahm sich mustergültig und jetzt flitzt ein harmonischer bunter Haufen umher.
D er Spuk der Aufstallung war der Göttin sei Dank im Sommer 2006 erstmal vorbei. Nach vorn schauend (nicht sehr weit, aber immerhin) setzte sich eines der Hühnermädels auf drei Enteneier - und ich ließ sie sitzen...
Und so erblickten dann Mitte Juli drei kleine Federnknäuel, die ihrer Mutter so gar nicht ähnelten, das Licht der Welt.
Die Dreierbande (zwei Jungs und ein Mädel) blieben über Winter zusammen, im Frühling mußten wir uns allerdings von zwei Erpeln trennen, es gab nur noch Hauen und stechen beim Federvieh.
Der rehbraun-wildfarbene Jungerpel durfte bleiben und benahm sich in der ersten Zeit fast mustergültig...
I m Lauf der Zeit änderte sich das leider. Die inzwischen eingezogenen Zwerglakenfelder-Hühner hatten keine ruhige Minute mehr und "Runter von der Henne!" wurde der meistgebrüllte Satz im Garten. Ein Zustand, der sich ändern mußte und das im September 2010 auch tat.
Der Erpel bekam ein Umzugschance und lebt jetzt mit einer Horde Entenweibern fast an der Ostsee. Und die Hühnerschar ist sichtlich entspannt.
Damit nun unter dem Entenvolk nicht das Geschrei nach einem Kerl losgeht, zog sozusagend im fliegenden Wechsel Sachsenerpel Majestix mit seiner gewichtigen Gattin Gutemine hier ein.
Das dicke Päarchen fühlt sich sichtlich wohl, und Gutemine benimmt sich, als wenn sie demnächst Schildträger unter den Laufis rekrutieren wird - wenn diese es sich denn auf Dauer gefallen lassen...
ins Drachenland

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©Chr.Biedermann Update 26-09-2010