Bauerntabak
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N icotiana rustica, der ländliche Bruder des normalen Zigarettentabaks N.tabacum und Cousin des Ziertabaks, ist eine äußerst problemlose Pflanze.
Das Nikotin schützt die Pflanze auch vor den meisten Schädlingen, selbst Schnecken machen einen Bogen darum.
D ie Samen keimen leicht und zahlreich. Eher tritt der Fall ein, das die Jungpflanzen zu dicht stehen, als das man sie suchen muß.
Die Aussaatzeit im Freiland sollte nicht vor Ende April sein. Im Haus kann schon früher begonnen werden, aber die Auspflanzung sollte auch hier erst nach den Eisheiligen sein. Tabak ist frostempfindlich.
I m Sommer wird eine durchschnittliche Wuchshöhe von 1 m erreicht.
Die kleinen gelben Blüten werden fleißig von Insekten besucht und im Herbst kann das Saatgut für die nächste Generation gesammelt werden.
Der Nikotingehalt der Blätter schwankt bei N.rustica sehr, er kann bis zum doppelten des N.tabacum erreichen. Die Verwendung sollte daher, wenn überhaupt, sehr vorsichtig vonstatten gehen.
War es dennoch probieren möchte findet hier einige Tips:
E rste Einflußgröße auf die Qualität des Tabaks ist der Boden und die Pflege.
Leichter Boden macht ihn milder und für Rauchgut besser geeignet, während schwerer Boden für Schnupftabak vorzuziehen ist.
Stickstoffreicher Dünger verschlechtert die Güte, Kompost und Gründüngung verbessern sie.
Mehrmaliges Anhäufeln tut gut, nur dürfen dabei die Blätter nicht verletzt oder mit Erde abgedeckt werden.
Ist eine Höhe von 10 bis 12 Blättern erreicht, sollten die Pflanzen entspitzt und, wenn nötig, ausgegeizt werden, damit die Blätter größer werden.

Die Ernte geschieht von unten nach oben, je nach Blattreife. Reif ist das Blatt, wenn es eine hellgrüne Färbung mit leicht gelblicher Marmorierung angenommen hat.
Die unteren Blätter haben geringe Qualität, die mittleren sind die besten und nach oben hin wird es wieder schlechter und auch zu klein.


Z um Trocknen werden die sauberen Blätter auf Schnüre gezogen und 4 bis 6 Wochen trocken, aber ohne direkte Sonneneinstrahlung (z.B. in einem Schuppen) aufgehängt. Dann werden sie zu Stößen von 25 bis 30 Stück aufgeschichtet und mit Steinen beschwert, auf das die Fermentierung (Gärung) stattfindet. Hierdurch werden Stoffe, die den Geschmack beeinträchtigen (Eiweiße) abgebaut. Bei der Fermentierung entsteht Wärme, die nicht über 40 Grad gehen sollte. Wird es wesentlich wärmer, muß der Prozeß unterbrochen werden (Lüften).
Zur Geschmacksverbesserung kann zwischen die einzelnen Lagen ein wenig Honigwasser oder ähnliches gebracht werden.
Nach weiteren ca. 4 bis 6 Wochen ist die Gärung abgeschlossen und die Blätter haben eine hellkastanienbraune bis gelbe Farbe. Sie werden gelüftet, wieder getrocknet, entrippt und je nach Verwendungszweck geschnitten.
Der Gehalt an Nikotin schwankt je nach Anbau und Zubereitung stark, also bitte Vorsicht beim Testen. Für Risiken und Nebenwirkungen ist jeder selbst verantwortlich ;-).

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