Teichbau

Der Teichbau

A m Anfang war der Plan.
Und da wir in modernen Zeiten leben, wurde dieser großteils mit Hilfe des Internets erstellt. Diverse Teich-Foren, das Entenforum, Teichbau- und Wasserpflanzenseiten wurden ausgiebig studiert, um möglichst viele Anfängerfehler zu vermeiden. Wie groß sollte der Teich überhaupt werden, laufen an der geplanten Stelle vielleicht irgendwelche Leitungen, von denen wir nichts wissen? Welche Folie/Pumpe/Klärung? Können wir uns das überhaupt leisten?
Und "lohnt" sich der Aufwand für 3 (in Worten drei) Enten?
Die letzte Frage sei zuerst beantwortet: eindeutig ja!

Und so ging der Winter ins Land... Schließlich war das unser erster Teichbau und wenn möglich sollte es auch bei diesem einen bleiben. Perfektion war also angesagt.

Soweit die Theorie...

D ie erste Frage, die sich stellte, war, wie kommt ein Bagger durch den Garten an den Ort des Geschehens?
Die Lösung war relativ einfach: Es gibt tatsächlich Minibagger, die eine Durchfahrbreite von 1,10 m haben. Nichts mußte ausgegraben, abgerissen oder versetzt werden. Im Gegenteil. Sehr vorsichtig grub mir der Bagger noch einen Rosenstrauch aus, der dort stand, wo der Teich hinsollte. Es hieß einfach, Schaufel marsch und nicht mal 3 Stunden später hatte ich meine 15 Quadratmeter große Grube. Ein wenig Terraformig für die Stufen und den Hügel mit dem Abraum - fertig. Naja, gut, was ich hier jetzt als einen Satz schreibe, dauerte 5 Abende...
F olienmäßig fiel die Entscheidung Industriekautschuk (EPDM), für (oder gegen) Entenkrallen und UV - Strahlung nach meinen Recherchen besser geeignet als PE - oder PVC - Folie. Bei der Folienstärke bin ich dann doch einen Kompromiß eingegangen: Geplant war mindestens 1,5 mm, aber diese Dicke ist geradezu unverschämt teuer. Also haben wir 1,15 mm benutzt und ich muß sagen, vom Gewicht der Folie her hat es zumindest meinem Kreuz gereicht...
In zehn bis 15 Jahren werden wir wissen, ob wir uns da verkauft haben. Sorgen machten mir nach dem Verlegen der Folie auch die ganzen Falten, aber wo immer ich Teiche genauer angeschaut habe, alle hatten Falten. Muß wohl normal sein.
N ächster zu erledigender Punkt waren Foliendurchführungen, damit erstens das Wasser vom Teich ins Absetzbecken und zweitens, im Fall von massiven Regenfällen im Frühjahr oder Herbst, in einen Überlauf ausweichen kann.
Rein theoretisch sind diese Teile simpel gestrickt, praktisch war es das, was mir am meisten Ärger verursacht hat. Trotz EPDM-Kleber (Innotec, kommt aus dem Autokarosseriebau) habe ich mir da ein Leck gebaut, das mich gute vierzehn Tage beschäftigt hat. Trockenes und vor allem sauberes Arbeiten ist bei dieser Art Folienverletzung angesagt.
D ie Randgestaltung war zunächst mit den Resten des Teichfliess geplant.Dabei traten einige Sachen zutage, die mir so nicht gefielen:
Der Anblick konnte höchstens unter "interessant" laufen, schön ist was anderes...
Die Verdunstung über das Fliess ist doch erheblich.
Die Sache mit der Kapillarsperre funktioniert auch nur, wenn der absolut äußerste Punkt der Folie auch der höchste ist...
Also neu überdenken und anders machen.
A n die Sache mit der Wasserklärung bin ich, wie ich zu meiner Schande gestehen muß, mit einer gehörigen Portion Naivität herangegangen. Ein paar Bottiche mit grobem Kies und drei 80 Liter Pflanzenkübel standen in keinem Verhältnis zum Teichvolumen.
Dazu kam, daß der Hügel mit dem Abraum sich noch nicht richtig gesetzt hatte und so nach dem ersten großen Regen die Bottiche schief standen und das Wasser überall hinfloß, nur nicht in den Teich zurück...
D er als reines Absatzbecken geplante kleinere Teich mit 6 qm Wasserfläche wurde demzufolge zu einem Drittel mit Kies aufgefüllt und mit Pflanzen bestückt.
Ein Zaun ringsherum mußte sein, um den Pflanzen eine Chance zu geben.
Nachdem ich jetzt im Herbst die Wasserwerte das erste Mal überprüft habe, bin ich einigermaßen zufrieden.
Nitrat ist so gut wie nicht nachweisbar, nur der Phosphatgehalt ist noch zu hoch. Aber ich denke, das wird sich geben, wenn der Wurzelraum bakteriell besser besiedelt ist.
T ja, und die Pflanzenbottiche auf dem Abraumhügelchen inklusive Minibach sind jetzt reine Deko. Aber wenn er erstmal etwas mehr zugewuchert ist, eine recht hübsche welche.
Die Enten lieben es übrigens, das Bächlein hoch zu gehen und sich das fließende Wasser durch den Schnabel laufen zu lassen und so hat alles einen Sinn...
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©Chr.Biedermann Update 01-09-2003